nicht institutionalisierte Beteiligungsform:
Ziel ist es, möglichst viele Jugendliche zu erreichen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, ihre Meinungen und Interessen punktuell einzubringen.
Jugendforum:
Es handelt sich um zum Teil regelmäßige und offizielle Treffen von Jugendlichen in einer Gemeinde. Sie werden häufig von den Gemeinden initiiert, um einen Austausch zu jugendrelevanten Themen zu schaffen. Dieser Austausch kann zu konkreten Projekten oder längerfristigen Beteiligungsformaten führen. Die Beteiligung an einem Jugendforum steht allen Jugendlichen offen und ist gleichzeitig völlig unverbindlich.
bietet Voraussetzungen für die Beteiligung einer größeren Anzahl von Jugendlichen
schafft flexible und zeitbegrenzte Beteiligung
bietet einen Überblick über die Anliegen von Jugendlichen
viele Ideen werden in einem kurzen Zeitraum gesammelt
bietet einen Ausgangspunkt für konkrete Projekte
niedrige Stufe der Beteiligung und oberflächliche Einsicht in politische Prozesse
hohes Maß an Vor- und Nachbereitung
Ergebnisumsetzung ist nicht immer sichergestellt
gute Vor- und Nachbereitung
pädagogische Begleitung und Moderation: Einsatz vielfältiger Methoden
gute Öffentlichkeitsarbeit vor und nach dem Forum
Ergebnisoffenheit
Raum für Austausch, Dialog und Auseinandersetzung mit Themen und Herausforderungen schaffen, um sogenannte „Wunschkonzerte“ zu vermeiden
transparenter Umgang mit den Projektideen
langfristige Verankerung in der Gemeinde: regelmäßige Veranstaltung
Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren und Organisationen, die Jugendarbeit in verschiedenen Formen leisten
Wer ist verantwortlich für die Planung, Umsetzung und Nachbereitung des Jugendforums (der Initiator oder eine externe Organisation)?
Wer ist Ansprechpartner bei der Organisation und Begleitung des Jugendforums?
Wer sammelt wie im Vorfeld Themen der Teilnehmer*innen?
Welche Methoden können eingesetzt werden, um die Jugendlichen zu aktivieren und ihnen einen großen Gestaltungsraum zu gewährleisten?
Werden themenrelevante Expert*innen und/oder politische Vertreter*innen eingeladen?
Wann sollen politische Vertreter*innen präsent sein? Welche Rolle sollen sie übernehmen?
Wie wird sichergestellt, dass Jugendliche und Erwachsene auf Augenhöhe diskutieren können?
Wie und wo kann jugendgerecht über das Jugendforum informiert werden (Schulen, Jugendhaus, persönlicher Brief, Soziale Medien, …)?
Wie werden die verschiedenen Schulen, Vereine und die offene Jugendarbeit einbezogen?
Wie wird das Feedback der Jugendlichen gesichert?
Wie werden die Resultate der Öffentlichkeit vorgestellt?
Was geschieht mit den Ergebnissen?
Evaluierung:
Welche Hindernisse sind aufgetaucht und können nächstes Mal vermieden werden?
Wer hat mitgemacht? Wie können nächstes Mal ggf. weitere Zielgruppen angesprochen werden?
War die Sprache jugendgerecht?
Gab es einen Austausch auf Augenhöhe zwischen Jugendlichen und Erwachsenen?
Ergebnissicherung:
Welche Einsichten haben die politischen Vertreter*innen erhalten oder können an sie weitergegeben werden?
Wie wird sichergestellt, dass die Anliegen der Jugendlichen von Politik und Verwaltung zeitnah behandelt werden?
Wie werden die Ergebnisse transparent kommuniziert und die Jugendlichen über die nächsten Schritte informiert?
Wie können die Jugendlichen in die Planung und die Durchführung der Projektideen auch in Zukunft eingebunden werden?
Praxisbeispiel / Ma commune, je participe !
Das Jugendforum bestand aus 4 Etappen:
1. World-Café: vorgegebene Fragen zu Ideen, Zufriedenheiten und Unzufriedenheit innerhalb der Kommune an Gruppentischen diskutieren und alle Ideen sammeln
2. Themen bestimmen: Antworten gruppieren, Themen identifizieren, über Themen abstimmen, zu denen konkrete Projekte entworfen werden sollen
3. Projekte entwerfen: in Gruppen Projekt(e) ausarbeiten und eine Präsentation vorbereiten
4. Projekte präsentieren: den Teilnehmer*innen, Mitgliedern der Jugendkommission und dem Gemeinderat von Leudelange die Projektideen vorstellen, sich über diese austauschen und direkte Rückmeldung zu Umsetzungsmöglichkeiten erhalten
Das Jugendforum wurde im Austausch und in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, dem Jugendhaus und der beratenden Jugendkommission vorbereitet.
Im Vorfeld wurden im Jugendhaus Workshops organisiert, um Jugendliche zu mobilisieren und sich über Themen wie Integration, Geschlecht und Staatsbürgerschaft auszutauschen, Bedürfnisse in der Kommune zu äußern.
Aktionen vor der eigentlichen Veranstaltung organisieren, um bei den Teilnehmer*innen das Bewusstsein für Bürgerbeteiligung und die Nachhaltigkeit des Projektes zu stärken.
konkrete Projekte ausarbeiten und präsentieren, um direktes Feedback zu erhalten und konkrete nächste Schritte zu planen
- Diese Herangehensweise beschleunigte nicht nur die spätere Umsetzung, sondern ermöglichte auch einen Austausch zwischen Erwachsenen und Jugendlichen auf einer gleichen Ebene.
mit Partnern vor Ort zusammenarbeiten: Sie sind Expert*innen vor Ort und können einen Beteiligungsprozess mit ihren Vorkenntnissen bereichern.
mit dem Jugendhaus, Gemeinderat und der Kommission zusammenarbeiten, um einen direkten und nachhaltigen Kontakt zu den Jugendlichen aufzubauen. Die Jugendlichen wurden zu einem weiteren Beteiligungsprozess für das Zentrum der Kommune eingeladen und somit wurde gleich ein Übergang zum nächsten Projekt gemacht.
Eine Organisation mit Erfahrung im Bereich der Jugendbeteiligung kann je nach Situation den Prozess gestalten und begleiten.