Beteiligung an Spezifischen Projekten

zeitlich begrenzte Beteiligungsform:

Jugendliche äußern ihre Ansichten und Meinungen zu einem bestimmten Thema und suchen nach zeitnahen Lösungen für ein überschaubares Problem. Sie beschäftigen sich mit einer konkreten Fragestellung, die sich an einem bestimmten Projekt ausrichtet. Es kann sich um ein konkretes Vorhaben der Gemeinde handeln. Entscheidungsträger*innen haben in diesem Fall ein bestimmtes Ziel oder Projekt vor Augen und möchten die Jugendlichen an der Gestaltung beteiligen. Oder es sind die Jugendlichen, die Themen sowie Projektziele selbst bestimmen und soweit wie möglich eigenständig durchführen.

Beispiele:

Stadtentwicklungsprojekte wie die Planung eines Outdoor-Fitness, eines Grillplatzes, eines Skaterparks, die Gestaltung eines Jugendhauses oder auch die Organisation einer bestimmten Veranstaltung, …

einfache Organisation mit wenigen Mitteln


thematisch und zeitlich überschaubar


gute Ergänzung zu anderen Formaten


flexible und zeitbegrenzte Beteiligung und Bindung


einfache Strukturierung und Planung des Prozesses

unregelmäßige Beteiligung

verlangt eine schnelle Umsetzung (hängt zum Teil von der Haltung und dem Willen von politischen Vertreter*innen ab)

Kommunikation zwischen Jugendlichen und der Gemeinde ist begrenzt

Wie wird das Thema des Projekts bestimmt (die Gemeindeverantwortlichen müssen mit dem Beteiligungsgegenstand einverstanden sein)?

Ist der Beteiligungsgegenstand von Beginn an klar (die Gemeinde benötigt beispielsweise einen Grillplatz und die Jugendlichen planen diesen) oder ist er zu diesem Zeitpunkt noch nicht definiert (Jugendliche werden dazu angeregt über mögliche Mitbestimmungsprojekte nachzudenken und sich auf eines zu einigen)?

Entspricht der Beteiligungsgegenstand den Interessen und der Lebenswelt der Jugendlichen?

Wie können das Thema und die Rahmenbedingungen altersgerecht dargestellt werden?

Wie stark ist der Grad der Mitbestimmung? Welche Teilaufgaben übernehmen die Jugendlichen bei der Planung und der Umsetzung des Projekts?

Gibt es Initiativen, die als Inspirationsquelle dienen können? Welche Orte oder Initiativen können Jugendliche im Vorfeld besuchen?

Wer begleitet den Prozess?

Wer ist verantwortlich für die Umsetzung? Wie schnell kann die Umsetzung des Projekts durchgeführt werden?

Welche weiteren Akteure in der Gemeinde müssen/können in das Projekt einbezogen werden?

Wie offen und jugendaffin sind Mitarbeiter*innen z.B. von Architektur- oder Stadtplanungsbüros? Müssen diese Akteure vorbereitet werden?

Welche Öffentlichkeitsarbeit ist für das Projekt vorgesehen und wie werden die Jugendlichen einbezogen?

Wie wird das Engagement der Jugendlichen anerkannt und wertgeschätzt?

Wie wird die Transparenz der getroffenen Entscheidungen gesichert?

Wie wird sichergestellt, dass kommuniziert wird, welche Ideen und Beiträge von den Jugendlichen stammen?

Wie wird das Projekt evaluiert?

Was sind die Schlussfolgerungen der Evaluierung hinsichtlich der Einbeziehung der Jugendlichen, der Analyse von Konflikten, der Kommunikationsabläufe, …?


Wie kann die Jugendbeteiligung fortgeführt werden?


Wie kann das Projektergebnis nachhaltig in die Gemeinde integriert werden?


Wer kümmert sich um die Instandhaltung und die Dauerhaftigkeit des Projektergebnisses (zum Beispiel bei einem Grillplatz, Skaterpark, …)?

Praxisbeispiel / Outdoor Fitness

1. Austausch zwischen den Jugendlichen und den Gemeindevertreter*innen: Bei einem Treffen im Jugendhaus in Clerf wurde über die Vor- und Nachteile von verschiedenen öffentlichen Plätzen in der Gemeinde diskutiert. Die Idee eines Outdoor Fitness ist im Laufe dieses Austausches entstanden. Begleitet wurde dieser Prozess vom Jugendbureau Éislek.

2 Intensive Planung des Outdoor Fitness von den Jugendlichen: Die Gemeindevertreter*innen haben die Idee eines Outdoor Fitness zurückbehalten und nach Absprache der verschiedenen Möglichkeiten wurden diese mit den Jugendlichen besprochen, weiterentwickelt und dem Gemeinderat erneut vorgestellt.

3 Partizipativer Abend: Bei einem partizipativen Abend mit Gedankenaustausch in Form eines World Cafés, haben die Bürger aus Clerf ihre Ideen zum Outdoor Fitness miteingebracht. Zu Beginn der Veranstaltung haben die Jugendlichen ihre gesammelten Ideen zum Projekt vorgestellt.

4 Einbezug der Jugendlichen bei der Planung von Details: In einem nächsten Schritt fand eine gemeinsame Versammlung mit dem Gemeinderat und den Jugendlichen statt. Der aktuelle Stand des Projektes wurde vorgestellt und die weitere Planung gemeinsam mit den Jugendlichen diskutiert (Design des Bodenbelags, …)

Das Projekt wurde mit Jugendlichen aus dem Jugendhaus Clerf umgesetzt: Alle Jugendlichen, die am Projekt interessiert waren, konnten sich beteiligen.

Das gesamte Projekt wurde von Anfang an gemeinsam mit der Gemeinde geplant und von ihr unterstützt.

Die Jugendlichen haben im Vorfeld die öffentlichen Plätze in Clerf besucht. Es bestand das Bedürfnis den Multisport Platz aufzuwerten und zu optimieren. Daraufhin entstand die Idee eines Outdoor Fitness. Es hat sich eine Gruppe von Jugendlichen gebildet, die intensiver diese Idee ausgearbeitet haben.

Eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist sehr wichtig für den Erfolg des Projekts

Jugendliche während des gesamten Prozesses in die Planung miteinbeziehen (auch in die Planungsschritte der Gemeinde)

Kontinuierliche Fortsetzung des Projektes hilft, die Motivation der Jugendliche aufrechtzuerhalten

Sehr starke Motivation bei den Jugendlichen, wenn es sich um ein Projekt/eine Idee handelt, das/die von ihnen selbst vorgeschlagen wird

Durch das entgegengebrachte Interesse der Gemeinde (Organisation eines partizipativen Abends in der Gemeinde) wurden die Jugendlichen gewertschätzt.

Kontakt

Nathalie Schmitz / Nadine Lepage

Jugendtreff Norden / Jugendbureau Éislek

nathalie.schmitz@elisabeth.lu / nadine.lepage@cooperations.lu

+352 621 254 766 / +352 621 781 057